Ich fühle mich schuldig ...

Ich fühle mich schuldig, weil ich gar nicht erst versucht habe, einen Partner zu finden, der meiner Tochter den fehlenden Vater (der leibliche hat eine narzisstische Persönlichkeitsstörung und sucht zum Glück gar keinen Kontakt) ersetzen könnte. Ich dachte, ich hätte keinen Anspruch darauf, dass mir jemand bei dieser Lebensaufgabe, ein Kind großzuziehen, hilft, und könnte froh sein, wenn MICH überhaupt jemand trotz dieses „Makels“, Mutter zu sein, überhaupt will.
Und so habe ich sechs Jahre meines Lebens an einen Mann verschwendet, der nie mit uns eine Familie sein wollte. Der sich durch unbeholfenes und desinteressiertes Verhalten und viel zu seltene Anwesenheit das offene, liebevolle Kinderherz vom Leib gehalten hat.
Dabei sind meine Tochter und ich eine nette kleine Familie, und ich hätte, gerade als sie noch so klein war, dass sie einen Mann in meinem Leben mit Leichtigkeit wie einen Vater hätte lieben können, bestimmt jemanden finden können, der die Vaterrolle als Ehre betrachtet, und nicht als Niederlage.
Mir ist erst vor kurzem bewusst geworden, dass ich mein schlechtes Selbstwertgefühl so auf meine Tochter übertragen habe, als wenn sie väterliche Liebe nicht verdient hätte, weil ich selbst glaube, keinen Anspruch darauf zu haben.